Was ist Swing?

Swing-Musik ist seit den 1920er Jahren immer auch Tanzmusik gewesen. So vielfältig wie die Musik ist, so vielfältig sind die Tänze, die diese Musik hervorgebracht hat.

Tanzen zu Jazzmusik – geht das? Und wie! Den Swing-Paartanz gibt’s seit den 1920er Jahren. Unser „all-time-favourite“ ist die 1927 in Harlem entstandene Urform des Swing, der Lindy Hop. Sein Name bezieht sich der Legende nach auf Charles Lindberghs Jahrhundertflug („Lucky Lindy hops the Atlantic“), der im gleichen Jahr stattfand. Im Gegensatz zu standardisierten Tänzen wird Lindy Hop nicht einstudiert und dann auswendig abgetanzt. Vielmehr erlernt man die Grundelemente und -idee, die dann viel Spielraum zur eigenen Interpretation und Improvisation lassen. Lindy Hop ist fließende Dynamik und kontinuierliche Veränderung, in der sich Tanz und Tänzer ständig weiterentwickeln. Wer sich einmal für den Lindy Hop entscheidet, sagt ein Leben lang: Keep on swinging!

Lasst eure Partner gut aussehen!

Ganz gleich ob Beginner oder Profi, Lady oder Gentleman, dieses Prinzip gilt für alle, die sich auf dem Swingparkett zeigen! Lindy Hop ist ein hundertprozentiger Social Dance – Tänzerinnen und Tänzer wechseln laufend Ihre Partner, reagieren auf die Musik, die gerade läuft und „vertanzen“ sie. Das gilt übrigens nicht nur für klassischen Swing-Sound. Auch Hip-Hop-Musik ist häufig Lindy Hop-geeignet. Das ist kein Wunder, denn viele Elemente des heutigen Hip-Hop-Tanzes haben ihre Wurzeln im Lindy Hop. Weltweit bedient sich die Lindy Hop-Gemeinde derselben Grundfiguren, die nach dem Prinzip „Führen und Folgen“ funktionieren. Darauf aufbauend gewinnt man laufend neue Improvisations-Werkzeuge.

Swing Tänze

Lindy Hop

Lindy Hop ist der Tanz, der die Swing-Musik seit ihren Anfängen begleitet. Entstanden Ende der 1920er, war er zunächst stark vom Charleston geprägt. Auch die damalige Swing-Musik lehnte sich noch an den Hot Jazz der 1920er an. Harlem und besonders der Savoy Ballroom gelten als Ursprungsorte. Der Name „Lindy Hop“ soll vom Atlantikflug Charles Lindberghs 1927 stammen, als Schlagzeilen wie „Lucky Lindy Hops the Atlantic“ kursierten.

Tanz und Musik entwickelten sich gemeinsam weiter und erreichten in den späten 1930ern ihren Durchbruch. Lindy Hop stammt aus der afro-amerikanischen Kultur und wurde zunächst fast ausschließlich von Schwarzen getanzt. Charakteristisch sind erdige Bewegungen, schnelle Fußarbeit und Improvisation durch „Breakaways“ oder „Swing-Outs“. Für Shows kamen später spektakuläre Akrobatiken („Air Steps“) hinzu, die auch in Filmen zu sehen sind.

Zahlreiche Swing-Tänze sind daraus hervorgegangen, doch Lindy Hop hat überlebt und erlebt seit den 1980ern ein Comeback. Ein technischer Unterschied: Während spätere Tänze meist auf 6-Counts basieren, tanzt man im Lindy bevorzugt 8-Count-Figuren.

Balboa

Balboa ist ein eleganter, geschmeidiger Tanz, der selbst bei schneller Musik entspannt bleibt. Charakteristisch ist die enge Verbindung der Partner. Für Swing-Tanz-Interessierte lohnt sich ein Versuch: geschlossene und offene Position, schnelle Drehungen, Rhythmus-Variationen – „a dancer’s dance.“ In Hamburg ist die Balboa-Szene stark gewachsen, mit vielen Möglichkeiten, Balboa zu tanzen und zu lernen.

Boogie Woogie

In den 80ern erlebte der 50er-Jahre-Rock’n’Roll ein Revival. Da „Rock’n’Roll“ bereits für eine sportlich-akrobatische Tanzform stand, setzte sich „Boogie Woogie“ – meist kurz „Boogie“ – für die 50er-orientierte Variante durch. Von Süddeutschland aus verbreitete sich Boogie ab Mitte der 80er. Getanzt wird zu frühem Rock’n’Roll, Rhythm’n’Blues oder Klavier-Boogie. Boogie ist auch Turniertanz. Wie im Lindy zählt Improvisation passend zur Musik.

Charleston

Einige der vielen Stile, die sich in der langen Geschichte des Charleston entwickelt haben, kann man neben Lindy Hop und Balboa auch heute noch auf den Hamburger Swing-Tanzflächen beobachten. Selbst wenn gar nicht wirklich Charleston getanzt wird, denn viele Elemente des Charleston sind vor allem im Lindy Hop zu finden. Den vielen Charleston-Variationen ist gemein, dass sie meist zu sehr schneller Musik getanzt werden.

Jitterbug

Jitterbug war in den 1930ern zunächst ein anderer Name für Lindy Hop, wurde dann aber für eine einfachere, an die weiße Kultur angepasste Variante verwendet. Ab den 1940ern entwickelte er sich zum Rhythm-and-Blues-Tanz, in den 1950ern zur Rock’n’Roll-Variante. Heute meint Jitterbug in den USA oft East Coast Swing, in Deutschland meist einen Tanz zu 50er-Rock’n’Roll. Der Begriff ist unscharf und stark vom Kontext abhängig.

Jive

Jive hat viele Bedeutungen. In Deutschland steht der Begriff meist für den Standard/Latein-Tanz mit klar festgelegten Schritten. In der Musikszene bezeichnet Jive eher einen Stil wie frühen Rock’n’Roll oder Jump Blues – in England ist das die dominierende Bedeutung. Ursprünglich stammt das Wort aus der „Jive Language“, einem Szeneslang unter Musikern und Tänzern, mit Bedeutungen wie „Unsinn“ („Don’t tell no jive“) oder auch „Marihuana“.

Weitere Tänze

In den USA sind viele Swing-Tänze verbreitet, etwa East Coast Swing (ähnlich dem europäischen Boogie) und West Coast Swing. „Shag“ ist eine aufrechte Form mit viel vertikaler Bewegung. In Frankreich tanzt man Le Roc (Ceroc), in Schweden den ähnlichen „Bug“. Beide haben einfache Schritte, viele Drehungen und Armbewegungen. Keiner dieser Tänze wird zu Swing-Musik getanzt – wie viel „Swing“ noch drin ist, bleibt Ansichtssache.

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